Headerbild für den Magazin Beitrag Gartenbank selber bauen

How to | 12.10.2023 | Thomas Habereder

DIY-Arbeitsbock

Selbstgemachte Lösungen für alltägliche Herausforderungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, insbesondere im Bereich Heimwerken und Handwerken. Ein Projekt, das sowohl handwerkliches Geschick als auch praktisches Können erfordert und gleichzeitig kosteneffizient ist, ist der Bau eines Arbeitsbocks. Arbeitsböcke sind vielseitige Hilfsmittel in jeder Werkstatt oder auf jeder Baustelle, da sie eine stabile Arbeitsfläche bieten und gleichzeitig tragbar und leicht zu verstauen sind. In diesem Artikel werden wir Dir zeigen, wie Du dir deinen eigenen Arbeitsbock ganz nach deinen Bedürfnissen und Vorlieben bauen kannst. In unserem Fall soll dieser höhenverstellbar sein und etwas Ablagefläche bieten. Egal, ob Du ein erfahrener Handwerker bist oder gerade erst in die Welt des Heimwerkens eintauchst, das Selbstbauen eines Arbeitsbocks kann nicht nur Geld sparen, sondern auch ein Gefühl der Zufriedenheit und Selbstständigkeit vermitteln. Und damit jeder Handwerker, egal mit welchem Vorwissen, unseren Arbeitsbock selbst in Angriff nehmen kann, starten wir erstmal ganz von vorne.

Vorbereitung

Natürlich sollte man vor Beginn der Arbeit das notwendige Werkzeug & Material parat haben. Beim Werkzeug empfehlen wir einen Akkubohrschrauber und eine Akkustichsäge. Hervorragend hierfür geeignet sind der GSR 18V-55 und die GST 18V-LI S von Bosch.

Weiterhin solltest du einen Stift zum Anzeichnen von Markierungen für möglichst gerade Schnitte, ein Hilfsmittel zum Winkelmessen, zwei Einhandzwingen, ein paar Schlossschrauben mit jeweils zwei Flügelmuttern und selbstverständlich Holzbalken in verschiedenen Längen zur Hand haben. Bei den Maßen der Holzbalken und -bretter ist es schwierig, konkrete Vorgaben zu nennen, da jeder seine eigene optimale Arbeitshöhe sowie unterschiedliche Körpergröße hat.

Wichtig ist allerdings, dass du vier gleich lange Balken als Beine, zwei kürzere gleich lange Balken für den höhenverstellbaren Teil, fünf gleich lange Balken für die Querteile und eine Platte als Ablagefläche vorhanden hast.

Erklärung des Aufbaus

Das Ziel für unseren Arbeitsbock ist, dass er am Ende folgendermaßen aussieht:
Die vier Beine sollen schräg an die oberen Querbalken geschraubt werden. Zwischen den beiden oberen Querbalken soll der höhenverstellbare Teil, bestehend aus einem unserer Querbalken und den zwei kürzeren Balken, eingebaut werden. Am unteren Teil der Beine soll die Ablagefläche montiert werden. Somit ergibt sich eine Art Pyramidenform für unseren Arbeitsbock.

Die Beine sollten im Winkel zueinanderstehen, sodass der Arbeitsbock auch beim Arbeiten am höchsten Punkt noch standfest bleibt – denn: Je weiter die Beine auseinander stehen, umso standfester wird der Arbeitsbock.

Zuschnitte

Zuallererst nehmen wir die Beine unseres werdenden Arbeitsbocks. Ausgehend von der oberen Kante, welche später am Querbalken anliegen soll, zeichnen wir einen 18°-Winkel mit Hilfe unseres Winkelmessers an.
Diesen Winkel zeichnen wir an allen vier Beinen an – allerdings so, dass die Winkel bei jeweils zwei Beinen gegenläufig sind.

Dabei sollte man nicht vergessen, dass an den unteren Kanten, welche am Ende auf dem Boden stehen sollen, ebenfalls ein 18° Winkel angezeichnet werden muss, da der Arbeitsbock ansonsten nicht mehr gerade auf dem Boden steht.

Anschließend kann mit dem Schneiden begonnen werden. Der Reihe nach werden alle Standbeine mit Hilfe der Einhandzwingen fixiert und entlang der angezeichneten Linien die Winkel abgesägt.

Verschraubungen

Nachdem alle vier Beine zurechtgeschnitten worden sind, können diese mit den Querbalken verschraubt werden. An der oberen Seite nimmt man bestenfalls zwei Schrauben pro Bein, an der unteren Seite, an welcher später die Ablageplatte befestigt wird, reicht jeweils eine Schraube.

Nun fehlt natürlich noch unser oberster Querbalken, auf dem auch gearbeitet werden soll. Hierfür nehmen wir zuerst den Balken und zeichnen der Länge nach die Mitte an. Als nächstes misst man auf beiden Seiten einen Abstand von ca. 15cm von der äußeren Kante entlang der eben angezeichneten Linie und setzt eine Markierung.

An dieser Markierung setzen wir nun einen der übrigen Holzbalken entlang der kurzen Kante an und markieren den Abstand der Breite dieses Holzbalkens.
An diesen vier markierten Punkten orientieren wir uns nun, um unsere übrigen zwei Kanthölzer an unserem Querbalken festzuschrauben. Dafür setzen wir unsere Schrauben leicht versetzt zu unseren angezeichneten Punkten an.

Damit sind die Bauteile unseres Arbeitsbocks auch schon fast fertig. Was jetzt noch fehlt, ist das Verbinden unserer Standbeine, die Funktion zur Höhenverstellung und unsere Ablagefläche. Wir kümmern uns im nächsten Schritt um das Verbinden unserer Standbeine.

Höhenverstellbares Mittelstück

Unser Arbeitsbock muss so verbunden werden, dass sich das Mittelstück bei Bedarf verstellen lässt, aber dennoch eine robuste Unterlage zum Arbeiten bietet. Dies machen wir durch unsere Schlossschrauben in Kombination mit den Flügelmuttern möglich.

Für diese bohren wir jeweils ein Loch relativ nahe zu unseren Standbeinen in die beiden Querbalken. Wichtig ist hierbei, dass diese Löcher sauber gebohrt werden, damit sich die Schrauben problemlos fixieren lassen. Anschließend können wir die Schrauben durch die eben gebohrten Löcher stecken und mit den Flügelmuttern festziehen. Wollen wir die Höhe unseres Arbeitsbocks verstellen, lösen wir einfach die Flügelmuttern, stellen die gewünschte Höhe am Mittelstück ein und ziehen die Muttern wieder fest.

Um das Einstellen der Höhe noch etwas praktischer zu gestalten, kann man an den beiden „Beinen“ unseres Mittelstücks in gleichen Abständen, z.B. jeweils 5cm, mehrere Löcher bohren. Nun kann man die gewünschte Höhe einstellen, durch die gebohrten Löcher beispielsweise zwei passende Holzstifte stecken, damit die eingestellte Höhe auch gehalten wird und anschließend mit den Flügelmuttern den Arbeitsbock wieder fixieren.

Nicht nur lässt sich somit nun die Höhe angenehmer einstellen, sondern das Mittelstück kann auch wesentlich schwerer verrutschen, da die Stifte zusätzlichen Halt bieten.

Ablagefläche

Abschließend fehlt nun bloß noch die Ablagefläche. Hier kann man ganz einfach eine passende Holzplatte auf die zuvor angebrachten Querbalken an der unteren Hälfte der Standbeine auflegen. Je nach Vorliebe, kann man diese mit den Querbalken zusätzlich noch verschrauben.

Für zusätzliche Stabilität kann man die Beine selbst noch mit extra Querbalken verschrauben – ebenfalls je nach eigenem Ermessen.

Und fertig ist der selbst gebaute höhenverstellbare Arbeitsbock! Ein vielseitiger Helfer in der Werkstatt und das auch noch aus eigener Hand!

Zum Video von Vandebark

Wenn du noch eine anschauliche Demonstration zum Bau des Arbeitsbocks brauchst, dann schau dir doch einfach das Video von „Vandebark“ zu diesem Thema auf unserem YouTube-Kanal „ToolGroup“ an. Dort wird dir nochmal alles Schritt für Schritt gezeigt. Außerdem findest du noch viele weitere Videos rund ums Handwerk mit wöchentlich neuen Uploads. Wir würden uns freuen, wenn du uns dein Like und vielleicht sogar ein Abo schenkst.