Inhaltsverzeichnis:
Mein Projekt
Handhabung und Ergonomie
Beim Arbeitseinsatz liegt die Fräse sehr gut in der Hand, lässt sich gut führen und ist für meine großen Hände sehr gut händelbar.
Auch das Gewicht ist mit dem 3 AH Akku ausgewogen (1,3kg). Der Fräserwechsel geht relativ einfach von statten. Durch die einrastende Spindelarretierung und die mit einem Druck voll ausfahrbare Platte kommt man sehr gut an die Aufnahme heran, jedoch hatte ich das Gefühl mir würde eine Hand beim Wechseln fehlen, da das Gerät auf Grund seiner ergonomischen Form während des Wechsels nicht abgestellt werden kann. Vielleicht lässt sich Bosch hier auch für seine Fräser mal ein Schnellwechselsystem wie SDS oder X-Lock einfallen?
Die Grundplatte ist stufenlos mit Hilfe eines Stellrädchens verstellbar, auch hier hat nichts gewackelt, top!
Generell ist die Verarbeitung auf einem gewohnt hohen Niveau, ja der Korpus ist aus Plastik aber Bosch typisch sehr hochwertig. Die Grundplatte scheint mir aus Alu-Druckguss und einer wirklich planen und wechselbaren (!) Plastik Unterseite zu bestehen.
Einziger Minuspunkt beim Handling ist für mich der Ein-/Ausschalter. Dieser scheint mir sehr stramm zu sitzen, so dass ich zum ein und ausschalten jeweils zwei Hände brauchte. Einhändig ist dies zwar möglich, für mich aber nicht während des Arbeitsvorganges. Ein Druck- oder Kippschalter wäre hier vielleicht die bessere Wahl gewesen. Zudem gibt es, auch nicht im Zubehörshop, die Möglichkeit eine Absaugung anzubringen.
Einsatzmöglichkeiten und Funktionsspektrum
Dies ist eine reine Kantenfräse, wer hier erwartet sie auch mal als Oberfräse zu nutzen wird enttäuscht.
Kanten fräsen macht sie allerdings ausgezeichnet, sofern man etwas Zeit mitbringt und sich mit dem Gerät auseinandersetzt. Der optionale Führungsschienenadapter sei hier wärmstens zu empfehlen, ohne kann es auf Grund der Kompaktheit des Gerätes doch schnell etwas wackelig werden.
Ich habe verschiedene Kanten damit gefräst, die Größe spielt hier tatsächlich keine große Rolle, der Arbeitsfortschritt ist eher durch eine vergleichsweise niedrige Drehzahl begrenzt. Zum Vergleich verfügt eine GKF 600 von Bosch über deine Leerlaufdrehzahl von 33.000 U/min, die GKF 12V-8 lediglich über 13.000 U/min. Wie gesagt, wer Zeit mitbringt, kein Problem. Für mich negiert sich hier der Akku-Vorteil. Zwar greift man schnell zum Gerät, braucht dann aber länger für die Arbeit an sich. Bleibt die Hoffnung auf ein 18V Gerät.
Positiv hingegen ist die „Freiheit“ welche man mit diesem Gerät genießt, kein Kabel, leicht super Handhabung machen Sie in ihrem Einsatzspektrum praktisch konkurrenzlos.
Ist man beispielsweise wie ich im Garten am Schrauben und hat dann doch eine Kante, die einfach nicht schön aussieht, ist man froh das Gerät zur Hand zu haben. Keine Kabeltrommel legen, praktisch kein Lärm (71DB!) und schnell einsatzbereit.
Wie viele andere Tester habe ich auch versucht eine Nut zu fräsen. Dafür ist sie nicht gemacht. Ausrisse sind nur vermeidbar, wenn man im Schneckentempo durch das Material fräst und ohne Führungsschiene oder Parallelanschlag für mich als Heimwerker praktisch unmöglich gerade zu bleiben.
Leistung, Akkulaufzeit und Ladezeit
Ich besitze bereits mehrere 12V Geräte von Bosch und bin auch bei diesem hier begeistert von der Leistung aus „nur“ 12V.
Der Motor hat stets genug Kraft, um die Drehzahl zu halten, ist dabei leise und relativ stromsparend. Er gönnt sich zwar deutlich mehr Energie als mein Bohrschrauber GSR 12V-35 FC aber ist lange nicht so hungrig wie der Winkelschleifer GWS 12V-76. Mit den mitgelieferten 3AH Akkus würde ich auf rund 30 Minuten Dauereinsatz schätzen. Gestoppt habe ich die Zeit nicht.
Das mitgelieferte Ladegerät GAL 12V-40 braucht für eine Ladung des 3AH Akkus knapp eine Stunde, wem 80% reichen 36 Minuten. Dabei ist es lautlos und wird nicht heiß, maximal handwarm. Sowohl die Fräse als auch das Ladegerät sind kompatibel zu den alten 10,8V Akkus von Bosch, praktisch wenn man wie ich noch welche davon hat.
Noch ein Wort zur Leistung:
Warum Bosch die Drehzahl so herabgesetzt hat, ist mir nicht bekannt, gefühlt könnte das Gerät mehr, vielleicht war eine constant electronic nicht umsetzbar oder einfach zu teuer. Die Fräse schafft es aber definitiv ihre Leistung bei zuhalten. Um die Drehzahl runterzubekommen oder das Gerät sogar zum Stehen zu bringen wäre schon eine grobe Fehlanwendung wie ein durchtreiben durch das Material von Nöten. Das macht aber auch kein Kabelgerät lange mit.
Fazit
Die GKF 12V-8 von Bosch hält, was sie verspricht. Eine kompakte Kantenfräse für einfache Fräsarbeiten, ergonomisch und flexibel.
Alle technischen Daten des Herstellers werden eingehalten, die Verarbeitung ist 1A.
Ob die Maschine das ist, was Ihr sucht? Schaut euch die Daten vorher ausführlich an und überlegt, was Ihr braucht. Diese Fräse kann nur Kanten fräsen und das macht sie zwar langsamer als kabelgebundene Geräte, aber die Handhabung und Einsatzmöglichkeiten stehen hier im Vordergrund.
Wer schon im 12V Universum von Bosch unterwegs ist und keine Kabel mehr sehen kann kommt hier kaum drumherum.
Wird hingegen eine Fräse für den vielseitigen Einsatz (Kanten, Oberfräse oder Frästisch) sucht wird hier nicht glücklich. Dafür reicht die Drehzahl schlicht nicht aus.
Die Anwendung bedarf zudem ein wenig Übung. Durch die gute Ergonomie bietet sich das Gerät aber an, um seine ersten Erfahrungen zu machen.
Ich würde mir die Maschine kaufen da ich bereits über einen uralten Frästisch verfüge, mit welchem sich Kanten nur bedingt fräsen lassen und so mal schnell zur kleinen GKF 12V-8 greifen kann und bereits über 12V Akkus verfüge. Der Führungsschienenadapter wird auf jeden Fall noch dazu besorgt, eine Absaugung gibt es leider nicht, für mich eigentlich ein no-go bei Holzarbeiten. Da die Fräse aber voraussichtlich nur sehr selten zum Einsatz kommt verschmerzbar.
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