Testberichte | 30.01.2023 | Marina Beckenbauer
Testbericht zum Bosch Professional GKS-18V-52 GC
Toolchecker Julius H.
Inhaltsverzeichnis:
Anwendungsbereich
Holztüren
Handhabung und Ergonomie
Auf den ersten Blick macht sie schon was her, die Tauchkreissäge GKT 18V-52 GC von Bosch. Die Kombination aus verbautem Metall und Hartplastik macht einen sehr soliden Eindruck und wirkt sich ebenso positiv auf das Gesamtgewicht aus. So kommt sie inklusive einem 5.5 Ah ProCore Akku auf rund 5 kg, wodurch auch Schnitte über Kopf denkbar wären. Auch wenn ich bezweifle, dass das das korrekte Arbeitsumfeld für eine Tauchkreissäge ist.
Die gummierten Griffe liegen optimal in der Hand, wobei man hier erwähnen muss, dass ich relativ kleine Hände habe. Bei größeren Händen würde ich vermuten, dass der Griff für die Tauchhand (links) etwas länger sein könnte. Das würde allerdings wieder die Kompaktheit der Tauchkreissäge negativ beeinflussen und Platz zu sparen ist ja immer eine gute Sache. Und da wären wir schon bei den Maßen: ohne den Staubsack beträgt die Größe circa 38 cm × 22 cm × 24 cm (T, B, H), was meiner Meinung nach schon kompakt ist, aber nicht wie ein Spielzeug wirkt.
Der Absaugstutzen wirkte im ersten Moment etwas befremdlich und wackelig auf mich. Nachdem ich bemerkt habe, dass man diesen verstellen kann, war mir klar: It’s not a bug, it’s a feature. So muss man beim Sägen nicht auf Ergonomie für die Führungshand (rechts) verzichten und kann trotzdem seine Absaugung oder den Staubsack benutzen.
Ein weiterer Grund für die schmale Bauweise dürften auch die kleinen Sägeblätter sein, die mit einem Durchmesser von 140 mm daherkommen.
Einsatzmöglichkeiten und Funktionsspektrum
Wie der Name schon verrät, kann die Tauchkreissäge Tauchschnitte ausführen.
Das ist vor allem für Arbeitsplatten in der Küche eine hervorragende Eigenschaft, die einer regulären Handkreissäge fehlt und auch der hauptsächliche Grund für mich, warum ich eine Tauchkreissäge hier immer bevorzugen würde.
Die Tauchkreissäge wird mit zwei “Plastikschiebern” auf der mitgelieferten Führungsschiene sicher arretiert, sodass ein präziser Schnitt problemlos möglich ist. Hier muss man ein wenig ausprobieren und die Stärke behutsam einstellen, um auch ohne Gewalt die Säge schieben zu können, ohne auf Präzision verzichten zu müssen.
Die Tiefe der Sägeschnitte lässt sich intuitiv mit einem weiteren Schieberegler einstellen. So kann man Beispielsweise auf einer niedrigen Stellung das zu schneidende Werkstück anritzen, bevor man dann im zweiten Durchgang den Tauchschnitt ausführen kann. Je nach Stärke kann man hier mehrere Durchgänge wählen, um auch das Sägeblatt etwas zu entlasten. Die Führungsschiene sorgt dafür, dass nichts verrutschen kann.
Wenn man muss, kann man die Schiene allerdings auch mit den dafür vorgesehenen Zwingen am Werkstück befestigen.
Diese liegen dem Set allerdings nicht bei.
An der Tauchkreissäge befindet sich zudem ein Neigungswinkel, der von -1 bis +47 Grad eingestellt werden kann. Bei meinem Modell scheint die Anzeige für -1 Grad nicht 100 % zu stimmen, vielleicht ist da beim Zusammenbau etwas verrutscht, aber das ist kein Problem. Man kann sich herleiten, worauf die Säge eingestellt ist. Der Winkel von -1 und + 46 bis 47 Grad wird nämlich mit dem roten Knopf auf der Oberseite “freigeschaltet”. Der passende Einsatzzweck für den Neigungswinkel wäre hier zum Beispiel eine Schweizer
Kante an einer Tischplatte. Aber auch gewöhnliche Gehrungsschnitte für Holzverbindungen lassen sich damit wunderbar realisieren. Obwohl in die GKT nur Sägeblätter von 140 mm Durchmesser reinpassen, muss man nicht auf Schnitttiefe verzichten. Ohne die Führungsschiene kann man Tauchschnitte mit bis zu 52 mm ausführen. Das macht die
Konkurrenz mit deutlich größeren Sägeblättern nicht viel besser. Trotzdem gibt es dafür aber einen kleinen Minuspunkt für die GKT.
Die Säge lässt sich über das kleine Display auf die gewünschte Geschwindigkeit einstellen.
Hier hat man eine Auswahl von 6 Stufen und einem ECO Modus, der besonders stromsparend sein soll. Auch eine Verbindung via App ist möglich, um die Säge genau auf die eigenen Bedürfnisse und das Werkstück einzustellen. Für meine Schnitte bin ich im ECO Modus geblieben und damit gut durch das Material gekommen.
Auch wichtig zu erwähnen ist der Brushless Motor. Dadurch, dass keine Reibung entsteht, werden der Motor und der Akku weniger beansprucht, wodurch beide Komponenten einfach länger halten.
Leistung, Akkulaufzeit und Ladezeit Wertung
Beim ersten Aufladen der beiliegenden ProCore Akkus war ich mehr als beeindruckt zu sehen, wie wenig Zeit notwendig ist, einen Akku dieser Größe zu laden.
Ich war es von meinen anderen Bosch 18V Tools gewohnt, dass man hier durchaus mehrere Stunden warten muss, bis man mit der Arbeit beginnen beziehungsweise fortfahren kann. Alleine deswegen war es immer notwendig, gleich mehrere Akkus zu kaufen.
Ich weiß nicht, welche Technik hier verbaut ist, damit man schneller Laden kann. Das beiliegende Ladegerät GAL 1880 CV hat Platz für einen Akku, arbeitet aber nicht geräuschlos. Ich vermute, hier ist ein Lüfter verbaut, um die verbaute Elektronik vor Überhitzung zu schützen. Verglichen mit meinem GAL 18V-40 Ladegerät aber ist dieses Gerät um Welten schneller. Die großen ProCore Akkus waren schneller geladen als die kleineren älteren Modelle mit dem GAL 18V-40. Der ungefähr doppelte Preis für das Ladegerät ist es allerdings meiner Meinung nach Wert, da man hier nicht wertvolle Arbeitszeit verschwenden und warten muss.
Die vollständige Ladung eines Akkus lag bei circa 60 Minuten.
Ich habe den Akku etwas länger dran gelassen, weil ich nicht glauben konnte, dass er so schnell geladen war. Beim Testsägen habe ich ein paar massive 40 mm starke Türen gekürzt. Das Sägeblatt und die Säge an sich haben sich relativ unbeeindruckt gezeigt und sind mühelos durch das
Material geglitten. Der Akku hatte nach allen Schnitten, immer in mehreren Durchgängen, gerade einmal 2 Balken an Kapazität verloren, sofern man der Anzeige Glauben schenken
darf. Ich wäre also mit einem einzigen Akku auf jeden Fall ausgekommen, habe aber wie gewohnt trotzdem beide voll aufgeladen.
Fazit
Alles in allem bin ich zuversichtlich, mit der GKT eine weitere professionelle Bosch Maschine zu haben, die mich bei zukünftigen Projekten unterstützen und gute Arbeit liefern wird. Vom Handling bis zur Leistung bin ich absolut zufrieden. Auch über den Lieferumfang kann man nicht meckern.
Es freut mich auch zu sehen, dass die BITURBO Akku Maschinen von Bosch sich nicht vor den kabelgebundenen Artgenossen verstecken müssen.
Im Gegenteil, ich bin überrascht, dass ich nur wenige Punkte finden konnte, die mich insgesamt an dem Gerät gestört haben. Dabei bin ich eigentlich immer pingelig und suche in allen Bereichen immer nach hervorragenden Geräten, die dabei innovativ und auch wirklich leistungsstark sind.
Innovativ wäre in diesem Fall vielleicht die Einstellungsmöglichkeiten per App, aber da weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie es die Konkurrenz macht. Für mich wäre das kein Grund zum Kauf gewesen, aber ein nettes Feature ist es in jedem Fall. Vielleicht benötige ich es ja mal, wer weiß das so genau.
Einzig die kleinen Sägeblätter könnten mir für weitere Projekte Probleme bereiten, aber auch dafür gibt es wie immer eine passende Lösung in Kombination mit anderen Werkzeugen. Wenn man die kleinen kosmetischen Mängel außer Acht lässt (Stoßkanten in der Mitte des Griffs sind etwas unsauber), hat man hier definitiv eine zuverlässige und leistungsstarke Maschine.
Ein kleines Highlight wäre für mich ein integrierter Kickback-Schutz gewesen.
Aber man kann ja nicht alles haben.
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Inhalt des Sets
Bosch Akku-Tauchsäge BITURBO GKT 18V-52 GC, 1 x Kreissägeblatt, 2x Akku ProCORE18V 5.5Ah, Ladegerät, Zubehör, L-BOXX
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