Testberichte | 08.02.2023 | Marina Beckenbauer
Testbericht zum Bosch Professional GSR 18V-150C
Toolchecker Philipp W.
Ich durfte das GSR 18V-150 C Set von Bosch für mein Projekt, Echtholz- Kratzbaum, testen. Dafür nochmals vielen Dank.
Für den Kratzbaum verwendete ich folgende Hölzer: Esche- Bohlen, Birkenstämme sowie Leimholz Fichte. Alle, mit dem Schrauber durchzuführenden Arbeitsschritte: Bohren, Senken und Schrauben, wurden mit dem GSR 18V-150 C ausgeführt um ein aussagekräftiges Testergebnis zu erzielen.
Inhaltsverzeichnis:
Anwendungsbereich
Projekt, Echtholz- Kratzbaum
Handhabung und Ergonomie
Der GSR 18V-150C hat ein hohes Gewicht und ist im Vergleich zu meinem Dewalt Schlagbohrschrauber (DCD996), mit fast 1 kg mehr, auch schwerer. Er lässt sich dennoch
sehr gut am gummierten Griff greifen und liegt angenehm in der Hand.
Alle Schalter sind gut zu erreichen und lassen sich leichtgängig bedienen: 1./2. Gang, Betriebsart Bohren oder Schrauben, Drehmomentauswahl. Auch wurde der Ein-/Ausschalter schön passend in den Griff integriert. Er lässt sich mit den Fingern gut tasten/betätigen und die Drehzahl kann, durch stärkeres oder vermindertes Drücken, komfortabel dosiert werden.
Zudem ist die Anzeige des Neigungswinkels ein sehr gutes und hilfreiches Feature: Dessen LED- Anzeige befindet sich am oberen, hinteren Teil der Maschine und lässt sich aus jeder Position gut einsehen. Somit hat man immer die Kontrolle, ob man sich im richtigen Winkel befindet. Dies macht sich vor allem beim Einschrauben von Rampamuffen gut.
Weiterhin lassen sich Bitaufnahme und Bohrer über das Schnellspannfutter ohne Mühe ein und ausspannen. Die Bohrfutteraufnahme ermöglicht eine Aufnahme von 1,5 – 13mm. Dieses Spektrum kenne ich auch von anderen Herstellern und ist vollkommen ausreichend. Beim Bohren sollte man zwingend den Zusatzgriff benutzen. Damit lässt es sich exakter und vor allem sicherer Arbeiten. Positiv fiel mir noch auf, dass der GSR mit angebrachten Akku und montierten Zusatzgriff gerade steht und nicht umfällt.
Einsatzmöglichkeiten und Funktionsspektrum
Vorbohren und Schrauben gelingt mit dem Bohrschrauber mühelos. Für das Vorbohren meiner M8er- Rampamuffen verwendete ich einen 13mm Holzspiralbohrer. Auch mit einem 20mm- Forstnerbohrer kam ich tadellos durch das harte Eschen- und Birkenholz.
Mit Hilfe des beiliegenden Bluetooth- Moduls, GCY 42 Professional, kann über die App, BoschToolbox, auf den GSR zugegriffen werden. Hierüber kann die Winkeleinstellung
(Electronic Angle Detection) vorgenommen, sowie das Arbeitslicht in Nachleuchtdauer und Lichtintensität eingestellt werden. Die Übertragung der Einstellungen auf den Bohrer geht in Bruchteilen einer Sekunde vonstatten.
Auch ohne Modul, lassen sich die fest programmierten Winkel, 45° und 60°, über das User Interface am unteren Ende des GSR per Tastendruck einstellen. Der 90° Winkel ist in der Werkseinstellung als benutzerdefinierter Winkel über das User Interface vorausgewählt. Da ich fast immer den 90° Winkel benötige musste ich also eigentlich keine andere Winkeleinstellung vornehmen. Für diesen Test tat ich es dennoch und ich probierte mich durch verschiedenste Neigungswinkel. Der gewünschte Winkel muss erst initiiert werden. Hierzu hält man den Bohrer kurz in gewünschter Winkelposition, an der zu bohrenden Oberfläche, bis die LED grün leuchtet. Dieser Prozess geht sehr schnell. Nun braucht man nur auf die Farbe der LED achten und kann mit dem Bohren beginnen. Sollte man ein paar Grad abweichen, dann leuchtet die LED gelb. Meiner Einschätzung nach sollte es hier eine Toleranz von 1-3 Grad geben, was ich aber vollkommen in Ordnung finde.
Weiterhin kann man am User Interface des GSR auch die Kickback- Control Ein- und Ausschalten. Diese funktioniert tadellos und sollte auf Grund der möglichen, hohen Drehzahl immer aktiviert bleiben.
Leistung, Akkulaufzeit und Ladezeit Wertung
Die Leistung des GSR ist beachtlich und vergleichbar mit der eines Netzgerätes bis ca. 1800W. Geliefert wurde das Gerät mit 2 ProCore- Akkus:18V, 8Ah. Eine geringere Ladungsmenge sollten die Akkus, meiner Meinung nach, auch nicht haben um die volle Power des GSR auszuschöpfen.
Auch die Kapazität der ProCore- Akkus ist enorm: Ich konnte sogar alle benötigten, 12 Bohrungen, mit dem 13mm- Bohrer durchführen sowie anschließend diverse Male noch Senken und Verschrauben. Alles mit einer Akkuladung im Auslieferungszustand (1 Ladebalken), ehe er bei Verwendung des Forstnerbohrers keine Kapazität mehr hatte. Und dies wohlgemerkt in Hartholz! Die Akkukapazität kann bei ausgeschaltetem Gerät durch Drücken der Taste für die Akku-Ladezustandsanzeige, direkt am Akku, eingesehen werden.
Die Ladezeit beträgt mit dem mitgelieferten Ladegerät, GAL 1880V, für 100% Akkukapazität, ca. 1,5 Stunden. Positiv hervorzuheben ist der im Ladegerät eingebaute Lüfter um die Akkutemperatur zu senken.
Auf Grund der Ladezeit sollte man immer einen zweiten Akku, wenn nicht sogar einen kleineren, 3. Akku dabei haben um weiter arbeiten zu können. Falls man ihn nur Mal zum Schrauben benötigt, würde ich einen kleineren und somit auch leichteren Akku empfehlen, wie z. B. den 18V 4Ah. Der GSR bringt mit dem 8Ah- Akku nämlich fast 3kg auf die Waage. Für die optimale Leistung sollten es aber schon mindestens 5,5Ah sein.
Fazit
Ich bin von der brachialen Kraft des GSR begeistert. Trotz der massiven Bauweise und des amtlichen Gewichts überraschten mich außerdem die Genauigkeit beim Bohren sowie die Laufruhe. Gerade die Anzeige des Neigungswinkels empfinde ich als tolles Feature, da man gerade bei diesem schweren Gerät leicht aus seiner angepeilten Position kommen kann und das ist beim Bohren immer sehr ärgerlich. Durch den mitgelieferten Haltegriff hat man stets eine gute Kontrolle über das Gerät und es fühlt sich sicher an damit zu arbeiten. Übrigens kann man den Griff in jede beliebige Winkellage einstellen und dann feststellen. Das finde ich ebenfalls sehr praktisch.
Die Leistung des GSR18V-150C wird man im üblichen Hausgebrauch oder Heimwerkerbereich vielleicht kaum benötigen, aber wenn man eben doch, ab und an Mal, durch härtere Materialien bohren muss, wird man froh sein, ihn zu haben. Ich bin es jedenfalls, da ich, wie schon erwähnt, viel mit massivem Hartholz arbeite. Dank der EAD-Funktion kann ich nun auf einen Bohrständer verzichten, wenn es darum geht, Eindrehgewindemuffen im 90°- Winkel ins Holz einzuschrauben bzw. für diese vor zu bohren.
Für meine Projekte ist dieser Akkuschrauber mit den leistungsstarken ProCore- Akkus und Zubehör, wie dem GCY 42, in jeder Hinsicht eine echte Bereicherung.
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